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19.02.2025

„Fit for Future“ will 2027 mit Presse-Grosso-Allianz loslegen

09.12.2024
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Zukünftig solle eine zentrale Grosso-Gesellschaft, die Presse-Grosso-Allianz (PGA), den Pressevertrieb organisieren und die „diskriminierungsfreie Verfügbarkeit aller Presseprodukte im Einzelhandel in ganz Deutschland sicherstellen“, heißt es in einer Mitteilung der Verlagsallianz „Fit for Future“, hinter der elf Zeitungs- und Zeitschriftenverlage stecken. Sollte das Bundeskartellamt dem Plan seinen Segen geben, soll die PGA 2026 gegründet werden. Es werde angestrebt, dass das neue System ab 2027 
operiert.
Die PGA soll nach den Vorstellungen der Verlagsallianz und der mit ihr verbündeten vier Grossisten alleiniger Vertragspartner sowohl der Verlage und Nationalvertriebe als auch des Einzelhandels werden: „Sie übernimmt alle administrativen Aufgaben, steuert die Disposition und die Kommunikation mit dem Einzelhandel“, so die „Fit for Future“-Meldung. Die Systempartner seien für die Logistik verantwortlich und würden von der PGA beauftragt.
Gesellschafter der PGA sollen eine Gruppe von Presseverlagen über eine gemeinsame Holding und die vier Systempartner sein. „Im Grundsatz“ könne sich jeder in Deutschland tätige Presseverlag direkt oder indirekt an der Holding beteiligen. Nicht beteiligte Verlage könnten ihre Interessen über einen fest installierten Ausschuss einbringen. Für heutige Grosso-Unternehmen bleibt lediglich die „Möglichkeit einer Zusammenarbeit in der Logistik“.
„Angesichts der massiven und anhaltenden Veränderungen im Medienmarkt und der insgesamt sinkenden Umsätze ist der Pressevertrieb in seiner jetzigen Form nicht mehr finanzierbar und nicht zukunftsfähig“, schreibt die „Fit for Future“-Gruppe in der Mitteilung. Vorteile ihres Plans seien neben dem Einsparpotential die Einführung von zentralen Ansprechpartnern für Einzelhandel, Verlage sowie Nationalvertriebe und die Möglichkeit, „zielgerichtet in Technologie zu investieren“.
Zu „Fit for Future“ gehören Bauer Media Group, Burda Verlag, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Funke Mediengruppe, Gruner + Jahr, Axel Springer, Spiegel-Verlag, Martin Kelter Verlag, Mediengruppe Klambt, VF Verlagsgesellschaft und Süddeutsche Zeitung. Bei den Systempartnern handelt es sich um die Grosso-Unternehmen 4Press, Qtrado, PVG und Trunk.
Die übrigen Grossisten, denen nun die Ausbootung droht, laufen gegen den Plan der elf Verlage und der mit ihnen verbündeten Systempartner Sturm: In einer Erklärung haben sie in der vergangenen Woche die „Zerschlagung der bestehenden Grosso-Strukturen und der sie tragenden Unternehmen“ beklagt. Dies könnte die Pressevielfalt im Land gefährden, für die das bisherige Grosso-System mit den Maximen der Belieferungs- und Neutralitätspflicht bei der Versorgung des Handels mit Presseerzeugnissen steht.

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