Metaverse – das neue Internet?
15.12.2022
Mit Spannung verfolgt die Medienwelt den Kampf um das Internet der Zukunft. Mark Zuckerberg verfügt mit Facebook, Instagram, WhatsApp und Messenger über vier der weltweit wichtigsten Kommunikationsdienste. Dennoch sieht er das Unternehmen in der Krise. Mit TikTok ist ein starker Konkurrent entstanden. Seine bisherige Klientel zieht sich zurück. War der Börsenwert vor einem Jahr noch bei einer Billion Dollar gelegen, ist dieser nun um zwei Drittel eingebrochen. Er zählt damit nun nicht mehr zu den zehn reichsten Amerikanern. Ein rekordverdächtiger Abwärtssog. Obwohl Meta noch immer Milliardengewinne erwirtschaftet, zeugt dies von einer Entwicklung, die es in der Erfolgsgeschichte von Mark Zuckerberg noch nicht gegeben hat. Die angespannte Weltwirtschaftslage wird die Werbeeinnahmen von Meta weiter belasten. In der Denkweise des Silicon Valley ist kein Platz für Abwärtsbewegungen. So ist es nachvollziehbar, dass Mark Zuckerberg sich gegen diesen Trend stemmt. Personalabbau und vorerst keine Neueinstellungen mehr. Die negativen Schlagzeilen über die Fake-News-Schwemme der vergangenen Jahre hat die Moral des Zuckerberg-Teams schwer geprüft. Der Rechtfertigungsdruck rund um die US-Wahl 2016 bis hin zu den Interna-Enthüllungen der Whistleblowerin Frances Haugen hat das Meta-Team vor schwierige Aufgaben gestellt.
Gegenwärtig sieht sich Meta neben TikTok wohl über Apple den schwersten Nackenschlägen ausgesetzt. Apples neue Privatspähre-Regeln haben Metas Werbegeschäft verheerend zugesetzt. Nutzer von iPhones und iPads müssen seit vergangenem Jahr aktiv zustimmen, dass Apps wie Facebook sie für Werbezwecke quer durch das Internet verfolgen dürfen – was allerdings kaum einer macht. Den Schaden daraus schätzt Meta allein in diesem Jahr auf 10 Milliarden Dollar.
Die Mission, die Zuckerberg antreibt, heißt 3-D-Metaverse, das neue Internet. In diesem Jahr werden 10 Milliarden Dollar in die Entwicklung eines 3-D-Online-Universums investiert. Zuckerberg will hier als Pionier vorangehen. Eine Zukunftsentwicklung, die risikoreich sein könnte. Zuckerberg sieht diese Entwicklung als so unumkehrbar, dass vor einem Jahr die von ihm geschaffene Marke Facebook als Konzernnahmen entsorgt hat. Facebook, Instagram, über die noch immer über 3,5 Milliarden Menschen Bilder, Videos und Texte austauschen, sind mittlerweile bei Meta als „Altgeschäft“. „Horizons World“ als Metaverse-Marktplatz macht es Interessenten sehr teuer und organisatorisch schwer, an Bord gehen zu können. Die Zukunft des Internets bleibt spannend. Das Internet wächst rasch und wie am Beispiel von Yahoo oder AOL erinnerlich, lässt auch führende Marken rasch ins Bodenlose verschwinden.
Auch Wunder-Manager Elon Musk stimmt nach der Entlassung von 11.000 Twitter-Mitarbeitern den Rest auf eine mögliche Pleite ein. Auch Tech-Milliardäre stoßen an ihre Grenzen.
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Ing. Karl Malik
Karl.Malik@premedianewsletter.de
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